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Zum Magazin20. Nov. 2023 | Lesedauer: 8 Min.
Mit einem geschätzten Vermögen von über 120 Milliarden US-Dollar zählt Warren Buffett zu den wohlhabendsten Menschen unserer Zeit. Doch wie hat er das erreicht, und was lässt sich vom Großmeister des Investierens lernen? Ein Blick auf Buffetts langfristige Strategie und seine konsequente Nutzung des Zinseszinseffektes liefert Erkenntnisse, die sich Investierende zu Nutze machen können – und von denen Hochvermögende besonders profitieren.
Die Themen dieses Artikels in der Übersicht:
Warren Buffett ist es im Laufe der Jahrzehnte gelungen, sein Vermögen in schwindelerregende Höhen zu schrauben. Möglich gemacht hat dies sein Gespür für herausragende Unternehmen, an denen er sich beteiligt. Aber Buffetts Erfolgsrezept basiert nicht allein auf der Auswahl renditestarker Investitionen, sondern auch auf einer Strategie, die außergewöhnlich langfristig angelegt ist. Er hält seine Beteiligungen im Durchschnitt über zwanzig Jahre, eine bemerkenswerte Ausnahme in der schnelllebigen Welt der Finanzen.
Dabei ist Warren Buffetts langfristige Perspektive mehr als eine Strategie – sie ist eine Lebenseinstellung, die er auch auf den privaten Bereich überträgt. So sieht er den Aufbau von Beziehungen und das Schenken von Vertrauen als Schlüssel für Erfolg. Doch was macht Buffetts Ansatz so besonders? Zum einen liegt sein Fokus nicht auf kurzfristigen Gewinnen, sondern auf nachhaltigem Wachstum, zum anderen auf der Nutzung des mächtigen Zinseszinseffekts.
Der Zinseszins-Effekt, den Buffett immer wieder als das „Achte Weltwunder“ bezeichnet, steht im Zentrum jeder langfristigen Investitionsstrategie. Wie dieser grundsätzlich funktioniert, dürfte den meisten Investierenden bekannt sein: Zinsen werden nicht nur auf das ursprünglich eingesetzte Kapital gezahlt, sondern auch auf die bereits erhaltenen Zinsen, was zu einem Vermögenszuwachs führt. Dieser macht sich anfangs moderat, und dann immer stärker bemerkbar.
Buffetts Vermögen wuchs signifikant erst, als er die 50 überschritten und viele Jahre klug investiert hatte. Seine Erfolgsgeschichte zeigt, welche Kraft der Zinseszins nach Jahrzehnten entfaltet. Dennoch bleiben viele Investierende hinter ihren Möglichkeiten zurück, selbst wenn sie eine langfristige Anlagestrategie verfolgen. Die Crux ist nämlich: Das menschliche Gehirn denkt linear, während der Zinseszins exponentiell wirkt. Das wahre Potential langfristigen Investierens wird daher vielfach unterschätzt. Mehr noch: Anstatt darauf zu vertrauen, dass ein gut ausbalanciertes Portfolio in der Lage ist, Schwankungen auszugleichen, greifen Investierende ein und unterbrechen den Effekt – sehr häufig zu ihrem eigenen Nachteil.
Die sogenannte 72-er Regel ist eine einfache Faustformel, mit der sich die benötigte Zeit berechnen lässt, um das Vermögen zu verdoppeln. Dazu wird die Zahl 72 durch die jährliche Durchschnittsrendite geteilt. Je höher die Rendite, desto schneller die Verdopplung. Ein Blick auf einige Beispiele verdeutlicht die Auswirkungen:
Der auf den ersten Blick geringe Unterschied zwischen vier Prozent (eine Rendite, die sich beispielsweise mit einem konservativen Aktien-/Anleihen-Mix erzielen lässt) und acht Prozent und mehr (was der durchschnittlichen Rendite bei einer strategischen Vermögensallokation entspricht) hat weitreichende Konsequenzen. Die 72-er Regel macht deutlich, dass die Verdopplung des Vermögens in der Hälfte der Zeit erfolgt. Oder anders formuliert: Je schneller es einem Investor gelingt, sein Vermögen zu verdoppeln, desto mehr Verdopplungsphasen kann er in seinem Leben erreichen. Genau das ist dem 93-jährigen Warren Buffett in seinem langen Leben als Investor gelungen.
Hochvermögende sind dabei mehrfach im Vorteil. Dadurch, dass sie liquide mit illiquiden und alternativen Assetklassen kombinieren können, lassen sich höhere Durchschnittsrenditen erzielen – was wiederum dem Zinseszinseffekt Flügel verleiht. Sie können zudem mit einem anderen Risikobegriff arbeiten: Da das investierte Geld mittel- und langfristig nicht für die Deckung privater Lebenshaltungskosten gebraucht wird, sind Marktschwankungen für sie bedeutungslos. Wichtig ist allein die langfristige Perspektive und die Vermeidung eines Totalverlustes. Zumindest in der Theorie.
In der Praxis jedoch widerspricht diese Haltung dem menschlichen Sicherheitsbedürfnis. Statt in Abschwungphasen Kurs zu halten, verkaufen viele Investierende vorschnell und nehmen eine Unterbrechung des Zinseszinseffekts in Kauf. Sich dem Sog negativer Nachrichten zu entziehen, erweist sich dabei als Herausforderung. Wer hätte etwa vorausgesagt, dass sich der Markt nur ein Jahr nach Ausbruch der Corona-Pandemie wieder im Plus befinden würde? Dabei erweist sich ein vermeintlicher Nachteil illiquider Investments als echter Vorteil: Durch die Bindung des Kapitals entsteht ein Schutzschild, der vor impulsiven Handlungen in turbulenten Zeiten bewahrt.
Es wäre jedoch wenig empfehlenswert, allein auf illiquide Assetklassen zu setzen. Schließlich entwickeln sich vermeintlich konservative Investments häufig besser, als zunächst gedacht, während renditestarke Anlagen auch einmal hinter den Erwartungen zurückbleiben. Erst in der Kombination unterschiedlicher Assetklassen mit möglichst gegenläufigen Risiken entstehen Portfolios, die planbare Durchschnittsrenditen von mehr als acht Prozent aufweisen. Kluge Diversifikation schafft somit die Grundlage, um Risiken dauerhaft zu reduzieren und optimal vom Zinseszinseffekt zu profitieren.
In einer Welt des ständigen Wandels und der Unsicherheit bleibt der Zinseszinseffekt eine verlässliche Kraft für diejenigen, die sie zu nutzen wissen. Family Offices wie Kontora, mit ihrer Expertise in der strukturierten Portfoliogestaltung und dem Zugang zu erstklassigen Assetmanagern, ermöglichen es Hochvermögenden, den Zauber des „Achten Weltwunders“ voll auszuschöpfen. Durch die langfristige Ausrichtung und die Investition in eine Vielzahl von Assetklassen schaffen sie nicht nur Stabilität, sondern auch verlässliche Renditen.
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