Folge 25 - Dr. Alexandra Kohlmann
07. Okt. 2024 - 49 MINBeim Schmierstoffhersteller Rowe stand Anfang des Jahres ein Generationenwechsel an. Für Folge 25 des Unternehmer Podcast haben wir Alexandra Kohlmann...
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Facility Management, Digitalisierung und Familienunternehmen als USP: Laura Sasse (Dr. Sasse Gruppe) im Gespräch mit Kontora Geschäftsführer Patrick Maurenbrecher.
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Die Themen dieses Podcasts mit Laura Sasse:
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Laura Sasse | Folge 14 | Kontora Insights Podcast
Bei der Dr. Sasse Gruppe handelt es sich um ein Familienunternehmen durch und durch. Die Mutter und zwei Töchter arbeiten im Vorstand. Der Vater sitzt im Aufsichtsrat. Sind Reibungen da nicht vorprogrammiert? Nein, sagt Laura Sasse, unser Gast bei Kontora Insights. Schließlich habe man die Zusammenarbeit etliche Jahre erprobt. So seien sie und ihre jüngere Schwester Clara bereits in alle strategischen Entscheidungen eingebunden gewesen, als sie vor einem Jahr Vorstandsaufgaben übernahmen. Im Gespräch am Dr. Sasse Firmensitz in München berichtet die Nachfolgerin davon, wie sie die Digitalisierung des Facility Management Anbieters vorantreibt, warum die Identität als Familienunternehmen ein Wettbewerbsvorteil ist und welche Wachstumschancen das Unternehmen nutzen will.
„Wir kennen die Objekte so gut wie unsere Kunden, in manchen Fällen vielleicht sogar noch besser", erzählt Sasse. Diese Kenntnis sei entscheidend, um Liegenschaften – zu denen etwa Bürogebäude, Krankenhäuser, Flughäfen, aber auch der Personennahverkehr zählen – optimal in Schuss zu halten. Wobei in Schuss halten viel mehr bedeute als diese zu reinigen. Zu den Tätigkeiten gehöre auch die Wartung technischer Anlagen oder das Erbringen von Sicherheitsdienstleistungen. Kurz: „Wir tun alles dafür, dass der Nutzer der Liegenschaft sich wohlfühlt.“ Wobei sich das Geschäft stark verändert hat, seit ihr Vater Eberhard das Unternehmen vor über 45 Jahren aus der Taufe hob.
"Wir kennen die Objekte so gut wie unsere Kunden, manchmal sogar noch besser."
Laura Sasse
Dr. Sasse GruppeWährend es damals üblich war, dass Tätigkeiten im Gebäudemanagement von unterschiedlichen Dienstleistern wahrgenommen wurden, haben sich über die Jahre Komplettanbieter wie die Dr. Sasse Gruppe etabliert. Und diese helfen ihren Kunden beispielsweise auch dabei, Energie zu sparen, indem die Gebäudetechnik ressourcenschonend eingestellt ist. Oder indem Ausfallzeiten reduziert werden. Zunehmend kommen dabei digitale Werkzeuge und Technologien zum Einsatz – Themen, für die Laura Sasse bereits vor ihrer Berufung in den Vorstand Verantwortung trug, damals als Chief Digital Officer.
Ein Anwendungsbereich ist dabei die vorausschauende Wartung, bei der Sensorik zum Einsatz kommt: „Hier erhält unser Techniker Signale auf seinem mobilen Endgerät, dass eine Anlage jetzt gewartet werden muss“, erzählt Sasse. Statt sich allein auf vordefinierte Wartungsintervalle zu verlassen, wird die Arbeit zunehmend bedarfsgerecht erbracht. „So kann der Klassiker vermieden werden, dass die Klimaanlage ausgerechnet am heißesten Tag des Jahres ausfällt.“ Zunehmend intelligente Gebäude erlauben auch eine Gebäudereinigung, die sich am tatsächlichen Bedarf orientiert.
„Wir sehen durch Sensorik, welche Räume oder Flächen in Benutzung waren und disponieren unsere Reinigungsteams entsprechend.“ Bei Flughäfen wisse man bereits im Vorfeld, wo welches Flugzeug mit wie vielen Passagieren ankommt und ob es sich um einen Business- oder Ferienflieger handelt – und kann somit für mehr Sauberkeit in WCs sorgen. Bei der Reinigung kommen zunehmend auch Roboter zum Einsatz, ergänzend zum Personal: „Wenn der Roboter den Boden macht, kann die Reinigungskraft sich auf andere Sachen konzentrieren, auf Ecken und Kanten oder Railings“ – und so die Gesamtperformance optimieren.
Digitale Kompetenz und Innovationskraft seien wichtige Bausteine, um deutlich größeren Wettbewerbern erfolgreich die Stirn zu bieten, so Sasse. Ein echtes Alleinstellungsmerkmal sieht sie jedoch in der Positionierung der Dr. Sasse Gruppe als Familienunternehmen. „Wir legen sehr viel Wert darauf, nicht nur der Eigentümerstruktur nach ein Familienunternehmen zu sein, sondern auch eines, wo die Familie wirklich aktiv mitarbeitet. Das sehen wir als unseren USP.“ Schon immer sei das Unternehmen ein wichtiges Thema in der Familie gewesen. „Meine Schwester Clara und ich wurden von klein auf zu Firmenfeiern, Kundenterminen und Jubiläen mitgenommen.“
Das habe Lust auf Unternehmertum gemacht und eine Basis geschaffen für den nun erfolgten, erfolgreichen Generationenwechsel. „Wir haben gesehen, dass es in unserer Branche auf Menschen ankommt. Und wir haben sehr früh die Möglichkeit bekommen, mit unseren Mitarbeitenden in Kontakt zu treten und zu hören, wo der Schuh drückt.“ Auf steigende Anforderungen reagiere man mit einem umfangreichen Aus- und Weiterbildungsangebot. 8.800 Mitarbeitende beschäftigt die Dr. Sasse Gruppe mittlerweile. Dies bringe große Verantwortung mit sich, so Sasse. Aber eine, die sie bewusst gewählt hat und nicht als Bürde empfindet.
"Wir haben gesehen, dass es in unserer Branche auf Menschen ankommt."
Laura Sasse
Dr. Sasse GruppeTrotz aller Digitalisierung bleibe Facility Management auch in Zukunft ein People’s Business. Dabei komme es vor allem auf persönliche Kontakte von Mensch zu Mensch an. So sind langjährige Kundenbeziehungen entstanden, die neue Geschäftschancen eröffnen. „Unsere Internationalisierungsstrategie sieht vor, dass wir unsere Kunden begleiten.“ Was bedeutet: Wenn Kunden selbst im Ausland aktiv sind oder den Sprung ins Ausland planen, ist die Dr. Sasse Gruppe bereit, vor Ort Strukturen aufzubauen. Und diese in der Folge weiterzuentwickeln. So ist das Unternehmen mittlerweile auch in Österreich, Bulgarien, dem Vereinigten Königreich und Singapur präsent.
Den Trend zum Homeoffice sieht Sasse nicht als Bedrohung. Es gebe einen unverändert hohen Bedarf an Facility Management. Zudem bieten Flächen, die umgewidmet werden, neue Geschäftschancen. Auch im Industriebereich, sowie im Personennahverkehr und der Luftfahrt, sieht Sasse Wachstumspotenzial. Und in einem Bereich, den Branchenfremde womöglich nicht primär mit der Reinigung und Wartung von Gebäuden assoziieren – der Nachhaltigkeit. Hier geht es nicht nur um einen bewussteren Einsatz von Ressourcen wie Reinigungsmitteln und Energie, sondern auch um Optimierungen im technischen Bereich: „Wir betreuen die Anlagen. Wir haben die Daten. Und wir begleiten unsere Kunden gerne auf ihrem Weg zur Klimaneutralität.“
In dieser Folge von Kontora Insights berichtet Laura Sasse zudem, warum es für harmonische Beziehungen auch unterschiedliche Meinungen braucht, welche Rolle das Thema Diversity spielt und wie die Zusammenarbeit in einem rein weiblichen Vorstand funktioniert. Hören Sie rein!
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