Folge 23 - Dr. Annika von Mutius

Job-Matching, KI und das gute Gefühl, einen Unterschied zu machen: Annika von Mutius (Empion) im Gespräch mit Kontora Geschäftsführer Stephan Buchwald.

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Die Themen dieses Podcasts mit Annika von Mutius:

  • Was Empion macht (00:00:57)
  • Über das Familienunternehmen (00:06:19)
  • Eine fast romantische Kennenlerngeschichte (00:14:14)
  • Die Schwierigkeit, sich über Werte zu definieren (00:23:00)
  • Wie die Gründerinnen zusammenarbeiten (00:31:08)
  • Über die Unternehmenskultur bei Empion (00:35:02)
  • Das bisher beste Erlebnis (00:40:15)
  • Erfahrung als rein weibliches Gründerinnen-Team (00:50:36)
  • Drei Schlussfragen (00:55:25)

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Annika von Mutius im Kontora Unternehmer Podcast.

Annika von Mutius hat mit Anfang 30 schon viel erreicht: Ein Studium an der WHU, eine Promotion in Mathematik, dazu vier Berufsjahre im Silicon Valley. Jetzt arbeitet sie gemeinsam mit ihrer Co-Gründerin Larissa Leitner daran, eine innovative HR-Lösung am Markt zu etablieren – mit dem Portal Empion, das Kulturanalysen und KI-Technologie nutzt, um Unternehmen mit passenden Bewerber*innen zusammenzubringen. Bei Kontora Insights erzählt von Mutius, warum der Start ihrer Unternehmensgeschichte eine fast schon romantische Qualität hatte, was ihr schönstes Erlebnis in zwei Jahren als Unternehmerin war und wie sie über einen möglichen Einstieg ins Familienunternehmen denkt.

„Wir ermöglichen ein maximal individuelles Jobsucheerlebnis für den Massenmarkt“, erklärt von Mutius im Podcast. Womit Empion offensichtlich einen Nerv trifft: Seit dem Start ist das Unternehmen von zwei auf 40 Personen angewachsen, zum wachsenden Kundenkreis gehören namhafte Unternehmen, zudem sind bereits neun Millionen Euro Wagniskapital zusammengekommen. Dabei habe sie das Berufsziel Unternehmerin zunächst gar nicht bewusst verfolgt, obwohl sie selbst aus einer Unternehmerfamilie stammt. „Erst als ich im Silicon Valley diese Start-up-Atmosphäre wahrnahm, wurde das für mich ein spannendes Thema.“

 

„Wir haben gesehen, dass Kultur ein wesentlicher Faktor ist, zum Recruiting aber nicht eingesetzt wird.“

Annika von Mutius

Empion

Jubel im Büro

Den Stein ins Rollen brachte dann der Austausch mit ihrer ehemaligen Kommilitonin Larissa. Diese sei bereits entschlossen gewesen zu gründen, hatte aber noch keine konkrete Idee. Bei einem gemeinsamen Brainstorming-Wochenende in Südtirol kreisten die Gespräche um das Phänomen, dass viele Unternehmen nicht in der Lage sind, ihre Werte glaubhaft zu kommunizieren. „Wir haben gesehen, dass Kultur ein wesentlicher Faktor ist, zum Recruiting aber nicht eingesetzt wird“, so von Mutius. An diesem Punkt ließe sich ansetzen. Die beiden Frauen vereinbarten eine Woche Bedenkzeit, sonntags darauf Punkt 15 Uhr sei dann die Entscheidung gefallen, ein Unternehmen aus der Taufe zu heben.

Von da an ging es in hohem Tempo voran. Von Mutius erzählt, wie sie in nur zwei Wochen nach Berlin gezogen ist, um die ersten Schritte zu gehen. So galt es, ein Gründerstipendium zu beantragen, Gespräche mit HR-Profis zu führen und Studien zu sichten. Dies alles parallel zur Entwicklung des Produkts, der „Empion-Methode“: Diese ermöglicht ein Job-Matching auf Basis von Merkmalen wie Werten, Persönlichkeitsmerkmalen und Fähigkeiten unter Einsatz von KI-Technologie. Als erstmals eine erfolgreich vermittelte Einstellung gemeldet wurde, sei man jubelnd durchs Büro gelaufen: „Das war so ein Moment, in dem wir realisierten, wir haben jetzt wirklich ein Leben maßgeblich beeinflusst.“

„Wenn man sich schnell entwickelt, kennt man sich mit vielen Sachen dann auch irgendwann selbst am besten aus.“

Annika von Mutius

Empion

Chaos und Wachstum

Viel habe sich in den vergangenen zwei Jahren bereits verändert. So sei es im ersten Jahr vor allem darum gegangen, zu experimentieren. Im zweiten Jahr wiederum habe das Geschäft an Fahrt aufgenommen: „Das war super, da sind wir einfach total gewachsen. Alles war komplettes Chaos, aber wahnsinnig viel lief auch einfach wahnsinnig gut.“ Mittlerweile sei man dabei, die Professionalisierung konsequent voranzutreiben. Einerseits brauche es dazu tragfähige Strukturen. Andererseits würden sich auch die Anforderungen an das eigene Personal verändern: „Letztes Jahr waren das in der Regel Menschen, die in dem totalen Chaos total zufrieden waren, die das super fanden.“

Nun jedoch brauche es auch jemanden fürs Vertriebsteam, der den ganzen Tag Kunden anruft und strukturiert Prozesse abarbeitet. Ob es wichtig sei, VC-Fonds an Bord zu haben, die mehr zu bieten haben als Geld und den Gründerinnen mit Rat und Tat zur Seite stehen, will Gastgeber Stephan Buchwald wissen. Einerseits ja, sagt von Mutius dazu, schließlich sei es wichtig zu lernen und von Netzwerken zu profitieren. Andererseits nehme der Mehrwert, der über das Geld hinausgeht, mit der Zeit ab. „Wenn man sich schnell entwickelt, wird man auch schnell Experte für sein Gebiet und kennt sich mit vielen Sachen dann auch irgendwann selbst am besten aus.“

„Warum sollten wir es nicht so machen, wie wir es für richtig halten?“

Annika von Mutius

Empion

Aufs eigene Gefühl hören

Generell sei es dem Gründerinnen-Duo am Anfang schwer gefallen, Ratschläge auszuschlagen. Schließlich gäbe es immer jemanden, der mehr Arbeitserfahrung hat. Die Konsequenz sei jedoch gewesen, dass das Pitchdeck hundertmal umgebaut wurde und man sich im Kreis drehte. Daraus habe sich das Learning ergeben, dass es wichtig sei, auch auf sich selbst zu hören, denn „warum sollten wir es nicht so machen, wie wir es für richtig halten?“ Ein weiteres Learning sei, dass der Austausch zwischen den Gründerinnen wichtig bleibt. Immer Montags treffe man sich außerhalb des Büros, um strategische Themen zu besprechen. „Damit sind wir viel strikter geworden. Das darf nicht ausfallen.“

Auch mit ihrem Vater pflegt von Mutius einen regelmäßigen Austausch. Dabei gehe es oft gar nicht um ihr eigenes Unternehmen, sondern um seins. Oder genauer: Um das Familienunternehmen, dessen Inhaber ihr Vater ist. „Das ist eine ganz andere Branche als das, was wir hier machen. Drahtverarbeitung, im klassischen Sinne ein mittelständisches Unternehmen.“ Es mache ihr Freude, sich über unternehmerische Themen auszutauschen, seit ihrer Unternehmensgründung gebe es auch eine ganz neue Basis dafür. Und wer weiß, vielleicht steigt sie eines Tages sogar ins Familienunternehmen ein. Seit sie selbst in einer unternehmerischen Position ist, könne sie sich das durchaus vorstellen.

Kontora Insights

In dieser Folge von Kontora Insights erfahren Sie außerdem, was Annika von Mutius über das Fernziel Börsengang denkt und warum bei Empion jedes Matching als „Happy Placement“ gefeiert wird. Wenn Ihnen das Gespräch gefällt: Gleich den Podcast abonnieren und keinen Unternehmer Podcast verpassen!

 

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