Folge 25 - Dr. Alexandra Kohlmann

Schmierstoffe, Generationenwechsel und ein fahrendes Labor: Alexandra Kohlmann (Rowe) im Gespräch mit Kontora Geschäftsführer Patrick Maurenbrecher.

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Die Themen dieses Podcasts mit Alexandra Kohlmann:

  • Was Rowe macht (00:01:00)
  • Der Anfang als Ein-Personen-Betrieb (00:03:52)
  • Wo es für die Firma hingeht (00:12:37)
  • Einstieg an der Seite des Vaters (00:22:25)
  • Welche Werte Kohlmann weitergeben will (00:30:55)
  • Über Netzwerke und das Führen im Tandem (00:37:28)
  • Die Agenda politischer Themen (00:40:05)
  • Drei Schlussfragen (00:45:10)

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Alexandra Kohlmann im Kontora Unternehmer Podcast.

Den roten Rowe-Schriftzug kennen viele Menschen, selbst wenn sie nicht genau sagen können, welche Produkte das Unternehmen herstellt. Denn der Schmierstoffhersteller mit Sitz im rheinland-pfälzischen Worms hat es geschafft, nicht nur eine starke Marktposition im B2B-Geschäft zu etablieren, sondern auch eine große Markenbekanntheit. In Folge 25 des Kontora Unternehmer Podcasts berichtet Alexandra Kohlmann, die das Unternehmen in zweiter Generation leitet, welche Rolle dabei der unternehmenseigene Rennstall spielt, warum sich Rowe auch in einer zunehmend elektrifizierten Automobilwelt gut aufgestellt sieht und wie ihr Vater und sie den Generationenwechsel gemeinsam gestaltet haben.

Den Start machte ihr Vater Michael Zehe vor bald 30 Jahren – als Ein-Personen-Betrieb auf demselben Grundstück, wo auch das Elternhaus war. „Wir scherzen manchmal, dass es ein Wunder ist, dass die Firma überhaupt existiert und dort eingetragen wurde“, erzählt Kohlmann im Podcast. Abenteuerlich sei der Start in einem Wohngebiet gewesen, der Vater habe sich nachts um drei Uhr den Wecker stellen müssen, um die Pumpe abzustellen, wenn die Ölmischung fertig war: „Für mich ist es beeindruckend, wie er diese unternehmerische Reise mit ein paar Mischkesseln gestartet ist.“ Viel Energie und Herzblut sei aufgewendet worden, um das Unternehmen Schritt für Schritt in einen starken Player zu verwandeln.

 

„Wir scherzen manchmal, dass es ein Wunder ist, dass die Firma überhaupt existiert und dort eingetragen wurde.“

Alexandra Kohlmann

Rowe

Fahrendes Labor

Dieser erwirtschaftet heute mit Produkten wie Motorölen, Frostschutzmitteln und Industrieölen einen Jahresumsatz von über 160 Millionen Euro und beschäftigt rund 300 Mitarbeitende. Keine lineare Wachstumsgeschichte sei dies gewesen, so Kohlmann, sondern eine mit vielen Hürden und Hindernissen. Doch das Vertriebstalent des Gründers, aber auch sein großes Know-how als Ingenieur und Tüftler hätten letztlich den Erfolg ermöglicht. Der Wunsch, die Produkte ständig zu verbessern, zeigt sich auch im Motorsport-Engagement von Rowe. Statt sich auf Sponsoring zu beschränken, unterhält das Unternehmen einen eigenen Rennstall.

Während man sich früher darauf beschränkte, das Firmenlogo auf Türen und Motorhauben zu platzieren, wurde in ein eigenes Team investiert, das bei Langstreckenrennen Erfolge feiert. Dabei geht es auch darum, die Forschung und Entwicklung voranzubringen: „Wir nennen es liebevoll unser fahrendes Labor, weil bei Rowe entwickelte Produkte dort im Testfeld zum Einsatz kommen“, erzählt die Geschäftsführerin im Gespräch mit Podcast-Host Patrick Maurenbrecher. „Ein Kilometer auf der Nordschleife sind 22 Kilometer im Straßenverkehr und das kriegst du auf keinem Prüfstand in kurzer Zeit simuliert.“ Mitunter lassen sich auch Technologien aus der Rennwelt in den Straßenverkehr übertragen.

„Wir sehen uns als Transformations-Begleiter, wir schmieren alles, was in Bewegung ist und das möchten wir auf nachhaltige Art und Weise tun.“

Alexandra Kohlmann

Rowe

Schmierstoffe von morgen

So sei Rowes mineralölfreies Motorenöl auf Biomasse-Basis zuerst ausführlich auf der Rennstrecke getestet worden, ehe es kürzlich in den Handel gekommen ist. „Die Erkenntnisse daraus bringen wir auf die Straße für jedermann und jederfrau“, so Kohlmann. Das Bereitstellen nachhaltiger Motorenöle im Automobilbereich solle aber nur der Anfang sein, ein Ausbau der Produktpalette mit verbesserter Ökobilanz ist in Planung. Dies sei nicht weniger als ein zentrales Zukunftsthema für Rowe. Denn auch in den Elektrofahrzeugen oder Industrieanlagen von morgen werden Schmierstoffe gebraucht, wobei Nachhaltigkeitsaspekte an Bedeutung gewinnen.

„Wir sehen uns als Transformations-Begleiter, wir schmieren alles, was in Bewegung ist und das möchten wir auf nachhaltige Art und Weise tun“, sagt Kohlmann. Auch die Entscheidung, Kunststoffverpackungen nicht zuzukaufen, sondern selbst herzustellen, trägt zur Verbesserung der Nachhaltigkeitsbilanz bei. „Wir produzieren die Gebinde vor Ort, die wir für die Produktion benötigen. Das heißt, wir müssen nicht unnötig Luft transportieren.“ Mittlerweile fertige Rowe auch für Unternehmen aus anderen Branchen. In ihrer Rolle als Unternehmerin in zweiter Generation habe sie es sich zum Ziel gemacht, zusätzliche Umsatzquellen wie diese auszubauen.

„Ich bin gleich als Mitglied der Geschäftsleitung eingestiegen, ohne wirklich zu wissen, wen leite oder wen führe ich jetzt eigentlich. Das musste sich alles erst entwickeln.“

Alexandra Kohlmann

Rowe

Erfolgsmodell Tandem

Der Generationenwechsel erfolgte Anfang diesen Jahres, aber ins Unternehmen trat Alexandra Kohlmann bereits 2016 ein – direkt nach ihrem Studium und einer Promotion zum Thema Unternehmensnachfolge: „Ich bin gleich als Mitglied der Geschäftsleitung eingestiegen, ohne wirklich zu wissen, wen leite oder wen führe ich jetzt eigentlich. Das musste sich alles erst entwickeln.“ Über Berufserfahrung in leitender Position verfügte sie zu diesem Zeitpunkt nicht. Zudem waren alle Schlüsselpositionen im Unternehmen bereits besetzt. Also habe sie sich zunächst auf Themen konzentriert, die in der Vergangenheit zu kurz kamen.

Schnell sei ihr klar geworden, dass der Einstieg neben einer Gründerfigur Fingerspitzengefühl erfordert. So habe sie in den Jahren der Zusammenarbeit auf Alleingänge verzichtet und sich bei Richtungswechseln stets eng abgestimmt: „Wir waren nicht immer einer Meinung. Aber am Ende wollten wir immer das Gute und das Richtige fürs Unternehmen. Und dann haben wir es auch immer wieder geschafft, eine Lösung zu finden.“ Letztlich hat die gemeinsame Führung so gut funktioniert, dass Rowe auch nach dem Ausstieg des Vaters auf ein Duo an der Unternehmensspitze setzt. Auf die Möglichkeiten des kontinuierlichen Austauschs und Sparrings wolle man auch in Zukunft nicht verzichten.

Kontora Insights

In dieser Folge von Kontora Insights erfahren Sie außerdem, wie sich geopolitische Verschiebungen auf das Geschäft auswirken, warum Alexandra Kohlmann die Vernetzung mit anderen Unternehmer*innen wichtig ist und welche unternehmerischen Werte sie ihren drei Kindern mitgeben will. Jetzt anhören und den Unternehmer Podcast abonnieren!

 

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