Folge 20 - Johanna und Ansgar Heise

Telefonbücher, Technologie und die Umsatzmilliarde als Ziel: Johanna und Ansgar Heise (Heise Group) im Gespräch mit Kontora Geschäftsführer Stephan Buchwald.

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Die Themen dieses Podcasts mit Johanna und Ansgar Heise:

  • Welche Werte Heise auszeichnen (00:01:25)
  • Über die Evolution des Unternehmens (00:11:13)
  • Was tun, wenn ein Eisberg auftaucht? (00:23:52)
  • Warum Heise ein neues Branding brauchte (00:34:10)
  • Eine Gruppe, viele Kulturen (00:41:19)
  • Ziele für die nächsten zehn Jahre (00:47:11)
  • Drei Schlussfragen (00:49:38)

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Johanna und Ansgar Heise im Kontora Unternehmer Podcast.

Was ist das Rezept, um als Familienunternehmen erfolgreich zu sein, und das über Generationen hinweg? In Folge 20 wird diese Frage von gleich zwei Personen beantwortet – Premiere im Kontora Unternehmer Podcast. Zu Gast sind Ansgar Heise, Geschäftsführer der Heise Group und kürzlich ausgezeichnet als Medienmanager des Jahres, und seine Tochter Johanna, die sich seit ihrem Einstieg um die Marke Heise kümmert. Offenheit für Neuerungen sei die Basis des Erfolgs, erzählt Ansgar Heise im Gespräch mit Gastgeber Stephan Buchwald, aber auch der Wille, an Bestehendem festzuhalten: „Wenn du dein altes Geschäft vernachlässigst, die Basis, dann geht dir irgendwann der Treibstoff aus.“

Bestehendes weiterentwickeln und Neues ergänzen, so funktioniere das Unternehmen seit Anbeginn. Los ging es 1949 mit der Idee seines Großvaters, Adressen zu verlegen, später kamen Telefon- und Branchenbücher dazu. „Telefonbücher waren ein Hammergeschäft, wahnsinnig margenstark“, so Ansgar Heise. Trotzdem habe sich sein Vater dazu entschieden, mit IT-Magazinen wie c’t und iX ein zusätzliches Standbein aufzubauen. Die Entscheidung sei durch eine heute fast vergessene Technologie beflügelt worden – dem französischen Minitel, einer Art Vorläufer des Internets. Bei dessen Einführung sei seinem Vater klar geworden: „Das eigene Geschäftsmodell kann ja morgen weggefegt sein.“

„Man kann sich doch nicht gegen Wasser stellen, das ist immer stärker.“

Ansgar Heise

Heise Group

Mitmachen oder untergehen

„Letztendlich haben wir von jeder technologischen Entwicklung profitiert, die es seit unserer Gründung gab“, sagt Johanna Heise. Anders als Wettbewerber in der Verlagsbranche sei man nicht auf die Idee verfallen, das bestehende Geschäftsmodell abzuschirmen und habe sich bereits frühzeitig an den Aufbau eines Digitalgeschäfts gemacht. „Man kann sich doch nicht gegen Wasser stellen, das ist immer stärker, das fließt immer runter“, meint Ansgar Heise dazu. „Entweder machen wir da mit, oder wir sind raus.“ So ist Heise das Kunststück gelungen, sämtliche Geschäftsbereiche rund um Verzeichnismedien und Zeitschriften zu erhalten und dabei den Umsatz in den letzten zehn Jahren zu verdoppeln.

Geholfen haben dabei auch die Zukäufe von Preisvergleichsportalen wie Geizhals und Günstiger. Der Antrieb, sich nicht mit Erfolgen zufrieden zu geben und hungrig zu bleiben, sei Teil der eigenen Erziehung gewesen, so Ansgar Heise. Seine Mutter habe ihm immer wieder eingeschärft, dass die dritte Generation in einem Unternehmen verbraucht. Dies habe er als großen Ansporn gesehen, für zusätzliches Wachstum zu sorgen. „Erfolge sind Ergebnisse der Vergangenheit. Zukunft ist völlig unbeschrieben“, erzählt der Geschäftsführer im Podcast. Große Erwartungen seien mit dem Einsatz von KI verknüpft, „da geht wieder etwas ganz Neues, das elektrisiert uns alle.“

„Ich bin einen Schritt zurückgegangen und habe gesagt, gucken wir erst mal, was verbindet uns eigentlich? Wer sind wir überhaupt?“

Johanna Heise

Heise Group

Das Milliardenziel

So ist es wenig verwunderlich, dass Vater und Tochter optimistisch in die Zukunft blicken. „Unser Umsatzziel ist eine Milliarde Euro“, antwortet Johanna Heise auf die Frage, welche Entwicklung man sich für das Unternehmen in den kommenden zehn Jahren wünscht. Auch wenn es bis dahin noch ein weiter Weg sei, habe diese einmal flapsig ins Unternehmen getragene Zielsetzung für Dynamik gesorgt, ergänzt Ansgar Heise. Denn hinter dem plakativen Ziel stehe eine klare Aussage. „Die eine Milliarde, die drückt etwas aus: Da ist ein Unternehmen, eine Unternehmerfamilie, die will weiter nach vorne.“ Bereits jetzt ist Heise beachtlich gewachsen, zur Gruppe gehören 50 Tochterunternehmen und Beteiligungen.

Bei all diesem Wachstum sei jedoch die innere Verbindung des Unternehmens schwächer geworden, sagt Johanna Heise, die vor gut einem Jahr eingestiegen ist. In ihrer Rolle als Head of Brand und Culture hat sie sich zur Aufgabe gemacht, eine Klammer um das Unternehmen zu definieren: „Ich bin einen Schritt zurückgegangen und habe gesagt, gucken wir erst mal, was verbindet uns eigentlich? Wer sind wir überhaupt?“ Ausgehend von dieser Frage habe man ein neues Branding entwickelt, das den inneren Zusammenhalt unterstreicht und auch nach außen wirkt. Gleichzeitig sei es für eine Unternehmensgruppe wichtig, unterschiedliche Unternehmenskulturen zu akzeptieren, meint Ansgar Heise.

„Erfolge sind Ergebnisse der Vergangenheit. Zukunft ist völlig unbeschrieben.“

Ansgar Heise

Heise Group

„Hör auf, es umzukrempeln!“

„Respektiere erst mal die Kultur des Unternehmens, das du übernommen hast oder an dem du dich beteiligst“, so der Geschäftsführer. „Hör auf, es umzukrempeln.“ Denn ein Unternehmen wie das kürzlich übernommene Digitalmagazin t3n funktioniere ganz anders als die österreichische Tochter Geizhals oder der Hamburger Telefonbuchverlag Dumrath & Fassnacht. Sicher könne man sich hinstellen und verlangen, dass jeden Tag um acht Uhr morgens die Sonne aufgeht. Was jedoch ebenso vergeblich wäre, wie der Versuch, alles gleich zu machen. Zudem würde dabei ganz viel kaputt gehen. „Das würden die Unternehmen nicht überleben.“ Eingreifen müsse man nur, wenn etwas nicht funktioniert.

Stabiler Wachstumskurs, eine Vertreterin der vierten Generation bereits an Bord – die Aussichten, dass der Generationenwechsel eines Tages funktioniert, sind gut. Neben Johanna gibt es noch zwei Schwestern, alle sollen die Möglichkeit haben, im Unternehmen mitzuarbeiten. Bereits jetzt habe er durch die Zusammenarbeit mit seiner Tochter viel gelernt, sagt Ansgar Heise im Podcast. „Wir, die Generation, die davor ist, müssen sehr genau hinhören und auch respektieren, dass die Generation, die danach kommt, neue Impulse setzt.“ Und wer weiß: Vielleicht klappt es mit geballter Familienkraft ja tatsächlich, die Umsatzmilliarde zu knacken.

Kontora Insights

In dieser Folge von Kontora Insights erfahren Sie außerdem, wie Heise für volle Tische in der Kantine sorgt und warum Ansgar Heise unternehmerische Vorbilder geradezu ablehnt. Gleich Folge 20 hören und den Unternehmer Podcast abonnieren!

 

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