Folge 22 - Benjamin Roth

Scheitern, Neustart und Fitness ohne Grenzen: Benjamin Roth (Urban Sports Club) im Gespräch mit Kontora Geschäftsführer Patrick Maurenbrecher.

Fotos: Anne Großmann Fotografie

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Die Themen dieses Podcasts mit Benjamin Roth:

  • Über Urban Sports Club und seinen Vorläufer (00:01:08)
  • Wie man den Angriff von Rocket Internet überstand (00:11:53)
  • Investoreneinstieg und Start des Hyper Growth (00:17:12)
  • Die Pandemie und ihre Folgen (00:18:29)
  • Was das B2B-Geschäft interessant macht (00:21:38)
  • Welche Herausforderungen die Internationalisierung bringt (00:26:03)
  • Wachstum durch Zukäufe und Erfolgsfaktoren für Integration (00:28:36)
  • Agenda für die kommenden Jahre (00:35:40)
  • Drei Schlussfragen (00:38:48)

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Benjamin Roth im Kontora Unternehmer Podcast.

Nach dem ersten Doppelpodcast mit Ansgar und Johanna Heise gibt es eine weitere Premiere bei Kontora Insights: Folge 22 des Unternehmer Podcasts haben wir am Unternehmertag des Verbands Junge Unternehmer in München aufgezeichnet – und das erstmals vor Live-Publikum. Zu Gast ist Benjamin Roth, Co-Gründer und Co-CEO der Fitness-Flatrate Urban Sports Club. Im Podiumsgespräch mit Kontora Geschäftsführer Patrick Maurenbrecher erzählt der gebürtige Nürnberger, warum er mit einem ersten Sport-Start-up gescheitert ist, welche Lehren er aus dieser Situation gezogen hat und wie er mit einem neuen Konzept zum Marktführer wurde.

Zwölf Jahre ist es her, dass Roth mit seinem Urban Sports Club an den Start gegangen ist, einem flexiblen Abo-Modell für die Generation Netflix. Statt sich mit langfristigen Verträgen an ein einzelnes Gym zu binden, können Mitglieder heute aus über 11.000 Anlagen und 50 Sportarten wählen. Doch der Weg zum Branchenprimus sei lang und nicht ohne Stolpersteine gewesen. Der erste Versuch, ein Booking-System für Fußballhallen zu etablieren, scheiterte. Zu früh sei er dran gewesen, so Roth, die Branche war „null digitalisiert“. Aber das Scheitern sei Ansporn gewesen, größer zu denken: „Wir haben gesagt, raus aus der Nische, wir machen ein Angebot für ganz verschiedene Sportarten.“

 

„Wir haben gesagt, raus aus der Nische, wir machen ein Angebot für ganz verschiedene Sportarten.“

Benjamin Roth

Urban Sports Club

Jetzt erst recht

Dabei sei ihm seine Beharrlichkeit zugute gekommen: „Ich bin so ein Jetzt-erst-recht-Typ, manchmal zum Leidwesen meines Umfelds.“ Also habe er beim zweiten Mal einiges anders gemacht, sei vom Teilzeit- zum Vollzeit-Gründer geworden und von Frankfurt nach Berlin gezogen. „Da fing gerade dieser Start-up-Hype an, man hat überall Anerkennung bekommen, allein schon dafür, dass man es probiert.“ Das habe einfach Spaß gemacht. Andererseits stießen Roth und sein Co-Gründer Moritz Kreppel auch auf Skepsis. Wo ihr Geschäftsmodell bereits erfolgreich etabliert sei, habe man wissen wollen. „Wenn du dann gesagt hast, noch nirgends, dann hast du gemerkt, dass die Stimmung runter geht.“

Unterdessen formierte sich in den USA mit Class Pass ein Wettbewerber – der wiederum das Team von Rocket Internet rund um Oliver Samwer auf den Plan rief. Deren Klon Somuchmore sei mit großen Ambitionen gestartet, habe aber überdreht: „Die hatten acht Millionen als Startkapital und haben viel zu schnell Leute eingestellt und überall Verträge ausgehandelt, die man sich eigentlich gar nicht leisten kann.“ Trotzdem habe er aufgrund der vermeintlichen Übermacht eine Weile schlecht geschlafen. Am Ende bot sich jedoch trotz schlechterer finanzieller Ausstattung die Gelegenheit, den strauchelnden Angreifer zu übernehmen und Urban Sports Club schlug zu.

„Eine Finanzierungsrunde haben wir am Freitag abgeschlossen, bevor am Montag alles geschlossen wurde, das war knapp.“

Benjamin Roth

Urban Sports Club

Big Player an Bord

Seit diesem Moment, erzählt Roth im Unternehmer Podcast, sei es aufwärts gegangen. Denn mit dem Zukauf kamen erstmals große Player aus der VC-Szene an Bord, was die Möglichkeiten für Marketing und internationale Expansion massiv befeuert habe. Während es zuvor wiederholt zu der Situation gekommen sei, dass die Gründer ihr Gehalt einsparen mussten, um das Unternehmen zu retten, standen die Zeichen nun auf Wachstum. „Einen Monat danach ging es total ab. Wir sind ab dem Moment in eine totale Hyper Growth Phase gekommen und haben uns jedes Jahr verdreifacht.“ Sieben Jahre nach der Gründung habe man endlich den Beweis erbringen können, aufs richtige Pferd gesetzt zu haben.

Allerdings sei der Boom nur von kurzer Dauer gewesen. Denn schon bald darauf folgte die Covid-Pandemie und sorgte von heute auf morgen für geschlossene Sportstätten. „Wir haben innerhalb von einer Woche über die Hälfte der Umsätze verloren“, so Roth. Zwei Faktoren seien dafür verantwortlich, dass Urban Sports Club die Krise dennoch ohne große Blessuren überstand. „Zum einen haben wir am Freitag, bevor am Montag alles geschlossen wurde, eine Finanzierungsrunde abgeschlossen, das war knapp. Am Montag hätte es nicht mehr geklappt, glaube ich.“ Außerdem sei es gelungen, in kurzer Zeit ein Livestream-Angebot hochzuziehen, das die Plattform am Leben hielt.

„Wir sind letztes Jahr profitabel geworden. Das müssen wir auch nachhaltig bleiben.“

Benjamin Roth

Urban Sports Club

In der Gewinnzone

Dennoch seien schmerzhafte Entscheidungen nötig gewesen, etwa der Rückzug aus Italien und Skandinavien. So habe man die Grundlage für weiteres Wachstum geschaffen, das 2023 bei 50 Prozent lag. Klar sei aber auch, dass die Zeit des Hyper Growth vorbei ist. „Wir sind jetzt in einer anderen Situation als früher“, gibt Roth zu bedenken. „Wir können nicht jeden Monat Geld verbrennen, das ist auch eine neue Erfahrung. Wir sind letztes Jahr profitabel geworden. Das müssen wir auch nachhaltig bleiben.“ Investieren wolle Urban Sports Club etwa in den Ausbau des lukrativen B2B-Geschäfts und in weitere Zukäufe. Zudem unterstütze man Partner bei der Expansion in bisher unterversorgte Regionen.

Kontora Insights

In Folge 22 von Kontora Insights erklärt Benjamin Roth zudem, warum sein anfänglicher Verzicht auf Investorengeld rückblickend ein Fehler war, was er bei der Integration zugekaufter Unternehmen gelernt hat und welche Besonderheiten es bei der Kommunikation mit Oliver Samwer gibt. Gleich reinhören und den Unternehmer Podcast abonnieren!

 

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